Der Partizipationsfond ist eines der zentralen Förderinstrumente der Stadt Hamburg für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Er fördert Projekte, die Mitwirkung und Mitbestimmung in Politik und Gesellschaft stärken. Die Stadt hat auch GUT GEFRAGT als förderungswürdig ausgewählt. Sie unterstützt unser Projekt „EbAA“, das Barrieren aufdeckt, auf die Menschen mit Behinderung jeden Tag stoßen.
„Nichts ohne uns über uns!“ – das ist ein Kerngedanke der UN-Behindertenrechtskonvention. Diesem Grundsatz folgend hat die Stadt Hamburg den Partizipationsfond eingerichtet, der Menschen mit Behinderung eine bessere Mitgestaltung in öffentlichen Angelegenheiten ermöglichen soll. Betroffene sollen aktiv und auf Augenhöhe ihre Beteiligungsrechte wahrnehmen können. Der Fond fördert entsprechende Projekte – darunter auch „EbAA – Evaluator:innen barrierefrei auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt“ von GUT GEFRAGT.
Zum Hintergrund von „EbAA“
GUT GEFRAGT führt Evaluationen im ganzen Stadtgebiet von Hamburg durch. Unsere Evaluationsexpert:innen mit Behinderung sind deshalb viel unterwegs. Bei ihren Außeneinsätzen treffen sie auf sehr unterschiedliche Barrieren, zum Beispiel während ihrer Fahrten mit Bus und Bahn und in Räumlichkeiten am Einsatzort. Das können offensichtliche Hindernisse sein wie ein kaputter Fahrstuhl an einer U-Bahnstation oder Barrieren, die für nicht Betroffene kaum wahrzunehmen sind wie eine fehlende Orientierungshilfe in einem Gebäude.
„EbAA“ ist eine innovative Befragung, die unsere Evaluationsexpert:innen für unser eigenes Team entwickelt haben. Wir erfassen Barrieren, mit denen Menschen mit Behinderung tagtäglich zu tun haben. Ziel ist es, die unterschiedlichen Hindernisse in Hamburg und unserer Firma aufzudecken, Handlungsstrategien zum Umgang damit zu erarbeiten und bestenfalls Änderungen umzusetzen oder zu initiieren. Unser Projektteam aus Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderung hat einen umfangreichen Fragebogen erarbeitet, der auf persönliche Barrieren im Arbeitsalltag abzielt. Der öffentliche Nahverkehr wird dabei genauso betrachtet wie die Arbeitsplätze in unserem Büro.
Strahlkraft für die Inklusion in Hamburg
Unsere blinde Evaluationsexpertin Ninja Junge sagt: „Für mich ist Barrierefreiheit ein sehr wichtiges Thema, da ich selbst darauf angewiesen bin. In diesem Projekt zeigen wir Barrieren auf, die wir im Team haben. Wir wollen versuchen, einige davon abzubauen.“
„EbAA“ hat neben der Relevanz für unsere firmeninternen Arbeitsprozesse auch Strahlkraft für die Inklusion in Hamburg, denn es macht auf Barrieren im öffentlichen Raum aufmerksam und eröffnet Felder zur Mitgestaltung auf Augenhöhe. Die anonyme Befragung unserer Mitarbeitenden fand im Februar statt. Jede Stimme ist dabei wichtig und fließt in die Auswertung ein. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich im April vor.