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Rechte kennen und nutzen

„Ich habe viel dazugelernt, bei welchen Themen ich als Beirat mitbestimmen kann.“ Das ist das Fazit eines Teilnehmenden der ersten Schulungen von „Starke Beiräte“. Beim Start des mehrmonatigen Trainings für Beiräte von Wohn- und Arbeitsangeboten für Menschen mit Behinderung ging es um die rechtlichen Grundlagen für die Tätigkeit als Interessensvertretung. Insgesamt 20 Teilnehmer:innen wurden bisher geschult. Vom gemeinsamen Lernen nach dem Peer-Konzept – Menschen mit Behinderung unterstützen Menschen mit Behinderung – waren alle begeistert.

UN-Behindertenrechtskonvention, Bundesteilhabegesetz, Werkstattmitwirkungsverordnung, Hamburgisches Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetz – klingt nach schrecklich trockenem Lernstoff. Muss er aber nicht sein. Zumal die Vorgaben die Basis für Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte von Wohnbeiräten und Werkstatträten bilden. Leicht verständlich und in praktischen Übungen aufbereitet entwickelten sich die schwer verdaulichen Paragraphen in der „Starke Beiräte“-Schulung für viele Teilnehmende zu einem regelrechten Aha-Erlebnis. So wussten einige der Wohnbeiräte bisher nicht, dass sie bei Themen wie der Hausordnung, Veranstaltungen, Freizeitgestaltung und Bauvorhaben mitsprechen dürfen.

Peer-Unterstützung fand großen Anklang

Ein fünfköpfiges Team von GUT GEFRAGT hat die Teilnehmer:innen in 3 Gruppen jeweils 2 Tage lang über ihre Rechte und Pflichten als Beiräte aufgeklärt. Dabei ging es ordentlich zur Sache. „Die Beirät:innen waren mit unglaublich viel Engagement dabei, haben aus ihrem Alltag berichtet und lebhaft diskutiert“, berichtet GUT GEFRAGT-Mitarbeiterin Sabrina Zangl, die sich über so viel Wissensdurst freut. "Wir haben alle mit einbezogen und gemeinsam die Themen erarbeitet, jeder durfte mitreden."

Besonders die Peer-Unterstützung fand großen Anklang. Die Teilnehmer:innen wendeten sich immer wieder mit Fragen an unsere ausgebildeten Fachleute mit Behinderung. Sofort entstand eine offene, entspannte Lernatmosphäre, geprägt von Kommunikation auf Augenhöhe. „Wir haben gemeinsam geübt, wie man sich als neuer Beirat bei den Nutzer:innen und der Leitung der Einrichtungen vorstellt“, erzählt Peer-Experte Alexander Koratkevich. Er und seine Kolleg:innen Ninja Junge und Björn Sven Mueller erklärten, wie die Beiräte Kontakt halten können, beispielsweise mit einem Ideen- oder Beschwerdekasten und regelmäßigen Gesprächen. Ein Film über eine Wohnbeirätin zeigte, wie sich Beiräte einsetzen und was sie bewirken können.

Didaktischer Aufbau kam gut an

Der didaktische Aufbau der Schulungen – erst Theorie, dann Praxisübungen, Gruppenarbeiten und Rollenspiele – kam gut an. „Alles wurde gut mit Beispielen erklärt“, „Mir hat gut gefallen, dass man auch eigene Fragen und Probleme einbringen konnte“, „Einwände und neue Beiträge wurden sofort aufgenommen“, meldeten die Teilnehmenden in ihren anonymen Feedback-Bögen zurück.

Vertreten waren unter anderem Beiräte von der Hamburger Blindenstiftung, den Elbe-Werkstätten und Leben mit Behinderung Hamburg. Sie erhielten Schulungsmaterial in Leichter Sprache mit unterstützenden Bildern oder in Brailleschrift. Ihr schriftliches Feedback war grundweg positiv:

  • Gute Aufbereitung, gute Themen und gute Vermittlung.
  • Ich fand die Rollenspiele gut.
  • Das Tempo hat mir gut gefallen. Es gab Pausen, viel Rücksicht und Akzeptanz. Kein Druck. Ich habe das nicht so schön erwartet und bin dankbar, dass es so eine Schulung gibt.
  • Mir hat gut gefallen, mit anderen Werkstatträten einen Austausch gehabt zu haben.
  • Ich habe mich wohl gefühlt.

Weitere Informationen über Ziele und Ablauf von „Starke Beiräte“ sowie den Kontakt zu unserer Projektleiterin finden sie hier.

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