Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg hat sich auf der Suche nach Expert:innen für soziale Peer-Arbeit an GUT GEFRAGT gewandt. Natürlich wurde sie bei uns fündig! Anfang Juni waren 3 unserer Evaluator:innen zu Gast im Seminar Ökonomie Sozialer Arbeit von Professorin Marlene-Anne Dettmann und stellten nueva-Befragungen auf Peer-Ebene vor.
Über 30 Studierende der HAW verfolgten in dem Online-Seminar die Präsentation unserer Expert:innen. Darin ging es um die Leitideen von nueva, den Ablauf einer Evaluation vom Qualitätszirkel bis zur Ergebnispräsentation, den Aufbau von Fragebögen und Ergebnisplakaten. Zentrales Thema war die Peer-Arbeit unter Menschen mit Behinderung: Warum das Peer-Prinzip so gut funktioniert und wie es funktioniert. Das Interesse an dem Thema war riesig. Die jungen Leute stellten viele Fragen, zum Beispiel, wie mit den Ergebnissen weitergearbeitet wird (in unseren Workshops zur Qualitätsentwicklung) und ob der nueva-Onlinekatalog ein Ranking der Angebote sei (nein, der Katalog soll die Angebote vorstellen und nicht bewerten).
Verbindung aus wissenschaftlichem Wissen und Erfahrungswissen
„Für die Studierenden ist es wichtig, Nutzer:innen Sozialer Arbeit bereits während des Studiums mit ihren Ressourcen zu erleben. Dies ist uns durch die gemeinsame Veranstaltung mit den Evaluator:innen von GUT GEFRAGT absolut gelungen“, sagt Prof. Dettmann. „In Zukunft möchte ich die Verbindung aus wissenschaftlichem Wissen und Erfahrungswissen im Seminar häufiger ermöglichen.“
nueva-Evaluatorin Ninja Junge betont: „Den Studentinnen und Studenten unsere Arbeit nahezubringen, hat richtig Spaß gemacht. Mir war es wichtig, ihnen mit auf den Weg zu geben: Seht immer den Menschen im Vordergrund und nicht seine Behinderung. Die Behinderung ist nur ein Teil von ihm.“ Sie kann sich gut eine weitere Zusammenarbeit mit der HAW vorstellen.
Studierende sollen von Expert:innen in eigener Sache lernen
Das Bachelor-Seminar gehört zum Pflichtmodul Ökonomie im Studiengang Soziale Arbeit. Zu den Studieninhalten zählen Qualitätsmanagement, Personalführung, Finanzierungs- und Rechtsformen. Thematisiert wird auch der ökonomische Druck, dem soziale Anbieter auf dem Markt ausgesetzt sind. Evaluationen können als Instrument der Qualitätssicherung und -steigerung auch dazu dienen, das eigene Profil gegenüber Mitanbietern zu schärfen.
Den Wissensaustausch mit Expert:innen in eigener Sache sieht die HAW in ihrem Seminar als wichtige Ergänzung. „Die Studierenden sollen von den Erfahrungen der Expert:innen in eigener Sache lernen“, sagt Katharina Scholz, studentische Hilfskraft von Prof. Dettmann. Bei den Seminar-Teilnehmer:innen kamen die Gast-Dozenten von GUT GEFRAGT auf jeden Fall gut an. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv.
Stimmen der Studierenden
- „Ein Beispiel aus der Praxis, nah und transparent. Die Vielschichtigkeit des Fragebogens war überraschend. Fragen des Alltags, die wichtig sind, aber mir so gar nicht in den Sinn kamen, werden den Bewohner:innen gestellt.“
- „Selbstbetroffenheit macht es möglich, Barrieren aufzuzeigen, die Nichtbetroffene womöglich nicht wahrnehmen. Bedürfnisse werden besser erkannt und von vornherein eine Vertrauensbasis geschaffen.“
- „Vielen Dank an alle Mitarbeitenden, die uns Studierenden diesen Einblick ermöglicht haben. Ich finde, es hat den abstrakten Bereich des Qualitätsmanagements und der Evaluation greifbarer gemacht. Ich bin begeistert, wenn möglich sollte das gerne beibehalten werden.“