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Gar nicht so leicht!

Wer ein Gesundheitsangebot nicht versteht, wird es vermutlich auch nicht nutzen. Sperrige Titel machen weder Lust noch Laune. So ein Fall ist auch „FaPP-MgB – Fallmanagement und Pflegeexpertise als Präventionsansatz für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung“. Dafür einen knackigen Ersatz zu finden, ist gar nicht so leicht. Deshalb wandte sich die verantwortliche Evangelische Stiftung Alsterdorf an GUT GEFRAGT. 4 Auszubildende und eine Mitarbeiterin mit Lernschwierigkeiten aus unserem Team erarbeiteten am 9. März frische Ideen für einen neuen Namen.

FaPP-MgB ist ein gesundheitliches Präventionsprogramm für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Im Rahmen des kostenlosen Angebotes sollen Pflegeexpert:innen die Teilnehmenden beraten, begleiten und schulen, um ihre Gesundheitskompetenz zu fördern und ihre Versorgung zu verbessern. Langfristig sollen Gesundheitsrisiken minimiert und chronische Erkrankungen verhindert werden.

Ein tolles Projekt, an dem sich auch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), die Fachhochschule Bielefeld und die AOK beteiligen. Doch wie gelingt es, Menschen mit einer geistigen Behinderung auch wirklich zu erreichen? „Der Name muss gut verständlich in Leichter Sprache sein. Sonst macht niemand mit“, betont Parmis Hashtrudy, Mitarbeiterin von GUT GEFRAGT. In einem Workshop forschte sie gemeinsam mit ihren Kolleg:innen 4 Stunden lang nach den richtigen Worten. Mit dabei: 3 Pflegeexpertinnen von der Stiftung Alsterdorf, 3 Vertreter:innen von der HAW und unserer Pädagogischen Leiterin, die die Moderation übernahm.

Viele Ideen in die richtige Richtung

Zunächst erklärten die Projektbeteiligten Hintergründe, Absichten, Zielgruppe und praktische Umsetzung. Dann startete die Diskussion. Was bedeutet Gesundheit eigentlich für mich selbst? Bewegung, Stress, Sucht und Ernährung waren Schlagworte, die immer wieder fielen. Die HAW bildete daraus das Akronym BeSSEr - ein guter Anfang für die Titelsuche! Bei einem Blick auf andere Projektnamen wurde schnell klar: Unsere Mitarbeiter:innen mit Lernschwierigkeiten mögen es kurz und knackig, am besten nicht mehr als 5 oder 6 Wörter, kombiniert mit einem Aufruf zur Aktion. Ganze Sätze oder Fragen als Titel kamen dagegen gar nicht gut an. Die Gruppe sammelte verschiedene Ideen, wie

  • BeSSEr gesund – Ich mache mit!
  • BeSSEr leben mit Gesundheits-Experten
  • BeSSEr gesund leben – Ich bestimme selbst
  • Gesund mit Assistenz – Ich beuge vor!
  • Gesundheit leicht gemacht

Die Richtung ist damit vorgegeben und das Projektteam hat eine Orientierung, welche Formulierungen bei der Zielgruppe ankommen. Die Workshop-Teilnehmer:innen von der Stiftung Alsterdorf und der HAW waren hoch zufrieden – und beeindruckt von der Kreativität, Beobachtungsgabe und differenzierten Sicht des GUT GEFRAGT-Teams. „Die vielen Vorschläge aber auch die gesamte fruchtbare Diskussion über das Thema hilft uns wirklich weiter“, so das Fazit eines Teilnehmers.

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