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Fachtag "Bildung all inclusive"

Wie können Universitäten und Hochschulen Inklusion dauerhaft in den Studieninhalten implementieren und dadurch gesellschaftlich voranbringen? Wie können sie Studierende verschiedenster Fachbereiche für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung sensibilisieren und Inklusion erlebbar machen? Um diese Fragen ging es beim Fachtag „Bildung all inclusive – vom Studium in die Gesellschaft wirken“ am 8. September auf dem Campus Lehre der Uni-Klinik Eppendorf (UKE). Gastgeberin war die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Ulrike Kloiber, die GUT GEFRAGT als Fachunternehmen für Evaluationen im inklusiven Bereich zur Unterstützung eines Workshops engagierte.

Rund 100 Expert:innen aus Universitäten und Hochschulen, Politik und öffentlicher Verwaltung diskutierten, wie eine inklusive Hochschulbildung in Hamburg fest etabliert werden kann. Im Mittelpunkt standen die Disability Studies, die als inter- und multidisziplinäre wissenschaftliche Disziplin u.a. auch das Zusammenwirken überlappender, gleichzeitiger Formen der Diskriminierung untersuchen und sich als Kritik an der traditionellen Sicht von Behinderung verstehen.

In Deutschland wenig etabliert

Im Vergleich zum englischsprachigen Raum sind Disability Studies in Deutschland weit weniger an Hochschulen und Universitäten vertreten. Es gibt keinen eigenen Abschluss, allerdings sind Disability Studies Bestandteil verschiedener Studiengänge z.B. in den Sozial-, Kultur- und Erziehungswissenschaften.

Nach Vorträgen zum Thema diskutierten die Teilnehmenden in Workshops den Mehrwert von Disability Studies für Absolvent:innen unterschiedlicher Studiengänge und die Voraussetzungen, die an Hamburger Hochschulen geschaffen werden müssten, um Disability Studies dauerhaft zu implementieren. Dabei – so die Forderung – sollte es selbstverständlich sein, dass Menschen mit Beeinträchtigung selbst in der Lehre und Forschung tätig sind.

Warum müssen sich Disability Studies rechtfertigen?

Als Fachunternehmen für Evaluationen im inklusiven Bereich unterstützte GUT GEFRAGT den Workshop „Wie können die Wirkungen von Disability Studies auf die Inklusion in Hamburg evaluiert werden?“. 2 unserer Mitarbeiterinnen mit und ohne Behinderung beteiligten sich als Gastgeberinnen des Workshops. Unsere Teamkoordinatorin Susanne Müller assistierte Prof. Dr. Siegfried X. Saerberg, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Disability Studies in Hamburg, bei der Moderation.

Zunächst wurde die Frage aufgeworfen, warum eigentlich die Notwendigkeit von Disability Studies immer wieder hinterfragt wird. Kein anderer Studiengang müsse seine Wirkung evaluieren! Die Teilnehmenden diskutierten, wie eine Evaluation überhaupt aussehen könnte und stellten fest: Wenn alle Aspekte, angefangen beim Abbau von Barrieren bis hin zur gleichberechtigten Teilhabe aller überall, berücksichtigt und sämtliche Stakeholder, Studiengänge und Disziplinen einbezogen würden, sei eine Evaluation nur sehr schwer zu realisieren.

Gesellschaftlicher Wert nur schwer messbar

Unsere Evaluatorin Stefanie Herbst berichtete von ihren eigenen Erfahrungen im Alltag als Fachkraft mit Behinderung im Arbeitsleben und lieferte wertvolle Hinweise, was in einer Evaluation erfasst werden müsste. Die Teilnehmenden schlugen vor, die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention als Maßstab für die Evaluations-Ziele zu nutzen und Personen unterschiedlicher Hochschul-Disziplinen sowie anderer Bildungsbereiche zu Wort kommen zu lassen.

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