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GUT GEFRAGT gGmbH

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Was macht Qualität aus?

Die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und GUT GEFRAGT läuft bestens: Bereits zum dritten Mal waren 2 unserer Evaluations-Fachkräfte mit Behinderung als externe Referent:innen zu Gast im Seminar „Ökonomie und Management Sozialer Arbeit“. Am 20. Januar berichteten sie und unsere Pädagogische Leitung, wie die Befragung von Menschen mit Beeinträchtigung als zentraler Baustein im Qualitätsmanagement von Assistenzeinrichtungen eingesetzt werden kann. Die Studierenden waren hoch interessiert und stellten in einer Gruppenarbeit fest: Die Qualität sozialer Angebote zu erfassen, ist eine Wissenschaft für sich!

6 Qualitätsdimensionen

Die zentrale Frage dabei ist: Was macht Qualität in Assistenzangeboten für die Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, eigentlich aus? GUT GEFRAGT deckt in seinen Evaluationen 6 sogenannte Qualitätsdimensionen ab: Selbstbestimmung, Sicherheit, Betreuung, Förderung, Privatsphäre und Inklusion. Zu jedem dieser Themen gibt es vielfältige Fragen, um die Qualität von erbrachten Leistungen aus Nutzer:innen-Sicht zu erfassen. Damit die Befragung auf Augenhöhe stattfindet, stellen wir die Fragen auf Peer-Ebene. Das heißt: Unsere Fachkräfte mit Behinderung befragen die Nutzer:innen mit Behinderung. Das führt zu einer optimalen Verständigung und zuverlässigen Ergebnissen.

Leichte Sprache und Unterstützte Kommunikation

Viele Studierende des Seminars erzählten, dass sie bereits eigene Erfahrungen in Assistenzeinrichtungen gesammelt haben – leider nicht nur gute! Daher sei es wichtig, im Rahmen von Qualitätsmanagement herauszufinden, was die Nutzer:innen brauchen, wollen und sich wünschen. Die jungen Leute erkundigten sich ausführlich, welche Themen die Qualitätsdimensionen einschließen. Unser Team erläuterte Beispielfragen aus nueva-Evaluationen und erklärte, wie wir mit Leichter Sprache und Unterstützter Kommunikation (z.B. Bildern) die Nutzer:innen bestmöglich erreichen. In einer Gruppenarbeit sammelten die Studierenden eigene Ideen zu Fragestellungen innerhalb der Qualitätsdimensionen.

Die Meinung der Nutzer:innen erfassen

„Ich hatte den Eindruck, die Studenten nehmen richtig etwas mit aus unserer Präsentation“, sagt GUT GEFRAGT-Evaluatorin Lena Geske. „Sie haben erkannt, dass die Befragung von Nutzer:innen wichtig ist, damit die Meinung von Menschen mit Behinderung nicht untergeht. Unsere Evaluationen sind deshalb eine Art Verpflichtung.“

Marius Krogmann, der seine zweijährige Ausbildung zum Evaluator im September abschließt, hat sich sehr über die detaillierten Fragen, den offenen Umgang miteinander und die spannende Diskussion gefreut. „Viele Studenten waren erstaunt. Sie dachten, dass Vieles, wonach wir fragen, doch eigentlich Standard in den Einrichtungen sein müsste“, berichtet er. Aber beim Qualitätsmanagement geht es ja nicht nur darum, ob beispielsweise Info-Material über Kurse, eine Interessen-Vertretung oder ein Feuerlöscher vorhanden sind, sondern vor allem darum, ob die Nutzer:innen wissen, dass diese Dinge existieren. Wissen sie es nicht, geht das Angebot an den Nutzer:innen vorbei und die angestrebte Qualität wird nicht erreicht.

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